Mein Rasen verfilzt durch den Mähroboter – Was kann ich tun? (2023)

Rasen verfilzt durch Mähroboter

Dein Rasen sieht krank aus, hat braune Stellen und wirkt alles andere als gesund. Der Rasenfilz hat ihn heimgesucht! Aber woran liegt es? Kann es sein, dass der Rasenroboter alles schlimmer macht? Der Rasen verfilzt durch den Mähroboter – ist das möglich oder ist er sogar die Lösung des Problems? Das sehen wir uns heute näher an!

Wer wünscht sich ihn nicht: einen wunderschönen, saftigen Rasen in sattem Grün. Dicht soll er sein, unkrautfrei und stets perfekt getrimmt.

In der Theorie klingt das schön. Aber warum sieht dein Rasen eigentlich so krank aus? Er schwächelt, bildet an einigen Stellen kaum Grashalme. An anderen Stellen bilden sich braune Flecken.

Wenn du genau hinsiehst, dann erkennst du, dass dein Rasen verfilzt ist. Aber was ist schuld daran? Wie kann man es beheben und kommt verfilztes Gras vom Rasenroboter?

Wir verraten dir heute, was du dagegen machen kannst, woran es liegt und wie viel Mitschuld dein Mähroboter an verfilztem Gras hat.

Was ist Rasenfilz?

Als verfilzter Rasen wird eine Schicht aus organischem Material verstanden, die sich zwischen dem Gras und der Erde „verfilzt“ hat. Der Rasenfilz kann nicht nur eine Dicke von vier Zentimetern erreichen, sondern auch noch verschiedene Unannehmlichkeiten verursachen.

Durch die rasche Ansammlung organischer Elemente aus dem Rasen entsteht die ungewünschte Rasenschicht. Diese kann auch nicht natürlich durch biologische Aktivitäten des Bodens abgebaut werden.

Eine Erklärung für die Anhäufung von verfilzten Rasen ist vor allem das Vorhandensein von Lignin in den verschiedenen Teilen der Grünfläche. Bei Lignin handelt es sich um ein Zersetzung-resistentes Biomolekül. Zugleich ist es Bestandteil von Holz und verfestigt verschiedene Teile von Pflanzen.

Im Rasen befindet sich Lignin in großen Mengen an den Knoten der Stängel, den Wurzelstöcken und der Schlinge an der Basis des Grashalms. Deswegen sind sie schwerer zu zersetzen und bilden dann den Hauptteil des verfilzten Grases.

Warum entsteht verfilzter Rasen?

Die Entstehung von Rasenfilz ist zwar ein natürliches Phänomen, kann jedoch durch mehrere Elemente begünstigt werden:

  1. Es gibt Rasenarten, die schlichtweg mehr Lignin und dadurch mehr Filz produzieren
  2. Ein saurer Grund minimiert die Zahl der Mikroorganismen, welche die organischen Rückstände zersetzen können
  3. Durch den Einsatz von Pestiziden kann die Verdünnung der Regenwurm-Population angetrieben werden, weshalb es dem Rasen eher möglich ist, sich zu verfilzen
  4. Der übermäßige Einsatz von Dünger kann die Entwicklung von Rasenfilz unterstützen
  5. Ebenso kann eine zu intensive Bewässerung der Grünfläche dazu beitragen, dass trotz Mähroboter der Rasen verfilzt
  6. Zu guter Letzt können auch zu viele Mährückstände die Entstehung von Rasenfilz begünstigen

Test: Ist mein Rasen verfilzt?

Oft ist nicht so eindeutig feststellbar, ob es sich um Rasenfilz handelt oder nicht. Dafür gibt es einen einfachen Test. Rasenfilz lässt sich im Längsschnitt feststellen.

Stich ein kleines Stück Rasen aus. Rasenfilz zeigt sich als braune Linie unterhalb der Graspflanzen. Jetzt siehst du auch sofort, wie stark du von Filz betroffen bist.

Vertikutieren hilft dir, die oberste Schicht wieder durchlässig zu machen.

Mein Rasen verfilzt durch den Mähroboter – ist das überhaupt möglich?

Viele nehmen an, dass der Rasen durch den Mähroboter verfilzt. Aber eigentlich ist das Gegenteil der Fall. Ein Einsatz eines Rasenroboters verklebt das Gras nicht. Der Mähroboter schneidet nur wenige Millimeter der Grasspitzen ab.

Es kann allerdings schon vorkommen, dass Rasenroboter das Gras nicht ganz zufriedenstellend mähen. Das liegt dann an drei Punkten: falschen Mähintervallen, der falschen Schnittbreite, stumpfen Klingen.

Falsche Mähintervalle

Du musst darauf achten, dass du das die Mähintervalle an das Wuchsverhalten des Rasens anpasst. Zu viel fein gehäckselter Mulch kann nämlich auch zu Problem führen und Verfilzungen begünstigen.

Bemerkst du, dass dein Rasen immer filziger wird, dann ändere die Mähintervalle. Statt ihn nur jeden zweiten Tag seine Runden ziehen zu lassen, könntest du ihn eine Zeit lang täglich einsetzen. Beobachte, ob der Rasen dadurch schöner und dichter wird.

Schau mal hier: „Wie oft sollte der Mähroboter mähen?

Zu geringe Schnittbreite

Wenn du nicht möchtest, dass dein Rasen durch den Mähroboter verfilzt, solltest du auch einen Blick auf die Schnittbreite werfen. Je größer die zu mähende Fläche ist, desto stärker dimensioniert muss dein Rasenroboter sein. Die Breiten liegen zwischen 16 und 28 Zentimetern.

Entscheidest du dich bei einem 600 m² großen Garten für ein Modell mit nur 16 cm Schnittbreite, dann ist Rasenfilz vorprogrammiert.

Stumpfe Klingen

Jede Klinge des Mähwerks hat ein Ablaufdatum. Häufig kann man sie selbst noch schleifen, manchmal müssen Klingen ersetzt werden (hier geht’s zur DIY Anleitung). Fakt ist aber: Stumpfe Klingen schneiden das Gras nicht schön glatt ab, sondern fransen die Grashalme aus.

Zudem kann es passieren, dass die Halme nicht ganz fein gehäckselt werden. Je größer die geschnittenen Halme sind, die auf dem Rasen landen, desto weniger Sauerstoff gelangt an die Wurzeln der Pflanzen.

Das kann dazu führen, dass sich viel Moos und organisches Material ansiedelt.

Wie kann ein Mähroboter Rasenfilz bekämpfen?

Durch sehr effizientes Mulchen können Rasenroboter den Rasenfilz zurückdrängen. Mit dieser Mäh-Methode wird der Rasen mit ausreichend Nährstoffen versorgt, um gut zu wachsen.

Oft ist es beim traditionellen Mähen notwendig, die Grünfläche noch zu düngen, was, wie wir jetzt wissen, eine Verfilzung des Grases begünstigt, da die biologische Aktivität des Grunds eingeschränkt wird.

Durch das Mulchverfahren erzeugen Rasenroboter einen qualitativ guten, feinen Mulch. Dieser wird von den Mikroorganismen im Boden leicht zersetzt. Rückstände des traditionellen Mähens belasten den Grund und durch die erschwerte Zersetzung wird die Filzproduktion unterstützt.

Schau mal hier vorbei: „Diese Mähroboter haben eine effektive Mulchfunktion

Mähroboter als Retter des Rasens – wissenschaftlich belegt

2010 bestätigte eine Studie, dass der Einsatz von Rasenrobotern die Ausbreitung von Rasenkrankheiten begrenzt. Die Wissenschaft belegt also, was man in der Praxis vielfach beobachtet: Eine Verbesserung der Rasengesundheit.

Was kann ich machen, wenn mein Rasen verfilzt ist?

Ist deine Grünfläche nur leicht verfilzt, reicht es den Filz mit einer breiten Harke zu entfernen. Durch das Harken ziehst du die getrockneten Grashalme, Moos und Co aus dem Boden und gibst dem Gras Platz zu atmen. Es wird sich jetzt innerhalb von kurzer Zeit seinen Platz zurück erkämpfen.

In manchen Fällen reicht das allerdings nicht aus. Sobald der Filz höher als fünf Millimeter ist, musst du mit einem Vertikutierer ran.

Noch effektiver als klassische Vertikutierer sind Modelle mit spezieller Lüfterwalzen. Sie bringen noch viel mehr Luft in den Rasen.

Der Vorreiter auf diesem Gebiet ist Einhell. Dieser Akku Vertikutierer hat etwa eine extra Lüfterwalze im Lieferumfang, mit der er trockenes Gras, Filz und Moos entfernt.

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Darf ich meinen Mähroboter verfilzen Rasen mähen lassen?

Ob ein Mähroboter mit Rasenfilz umgehen kann, hängt stark davon ab, wie stark betroffen der Rasen ist. Sehr starke Verfilzen können durch den Rasenroboter nicht gelöst werden. Da musst du zuerst händische Maßnahmen ergreifen.

Dabei musst du nicht jeden einzelnen Grashalm von Filz befreien. Bei wenig oder mäßig auftretendem Filz hilft die Mulchfunktion dem Mähroboter dabei, den Filz zurückzudrängen.

Wirf dabei aber unbedingt einen Blick darauf, ob die Klingen scharf genug sind. Anderenfalls könntest du das Problem sogar verschlimmern.

Welche Probleme werden durch verfilztes Gras verursacht?

An sich ist Rasenfilz nicht problematisch. Eine dünne Schicht kann den Rasen sogar widerstandsfähiger und flexibler machen und zeitgleich die Bodenverdichtung verringern. Jedoch ist meist die Dichte des Filzes das Problem und kann somit viele Nachteile mit sich ziehen:

  1. Rasenfilz hält Wasser zurück und saugt es auf, wodurch eine gute Bodenbewässerung nicht gewährleistet werden kann
  2. Vor allem während trockene Perioden erschwerter eine Filzschicht das Bewässern des Bodens, was zum Austrocknen führen kann
  3. Auch können sich Krankheiten, schädliche Insekten und Pilze leichter im Filz entwickeln
  4. Pestizide, die hier entgegenwirken sollten, sind eher schlecht als recht wirksam, da sie die Filzschicht nur schwer durchdringen können
  5. Verfilzungen im Rasen führen dazu, dass die Grünfläche empfindlicher auf Temperaturschwankungen reagiert
  6. Eine mechanische Entfernung von Rasenfilz kann dazu führen, dass das Gras natürlich beschädigt wird
  7. Neben Pestiziden durchdringen auch Düngemittel die organische Barriere nur schwer
  8. Die Grünfläche versauert, wodurch das Auftreten von Moos begünstigt wird

Unser Fazit

Bei einem Rasen, der verfilzt, sollte man nicht das Handtuch werfen – oder den Mähroboter. Durch das Mulchen deines Rasenroboters kann die Optik und Gesundheit deiner Grünfläche gesichert oder gar gerettet werden. Wichtig ist auch, nicht zu vergessen, dass Rasenfilz nicht gleich das Unheil auf Erden ist.

Hast du das Gefühl, dass der Rasen verfilzt durch den Mähroboter, schau dir an, ob seine Klingen stumpf sind. Entferne Filz händisch, wenn er zu hoch ist, damit tust du deinem Roboter und den Graspflanzen eine große Freude.

Viel Erfolg beim Wiederherstellen deiner schönen Grünfläche!